So eine Europacup-Auswärtsreise verlangt einem durchaus einiges an Energie ab, vor allem, wenn man mit einer Niederlage nach Hause heimkehrt. Rapid landete am Freitag, früher Nachmittag, wieder in Wien-Schwechat und machte sich sogleich auf nach Hütteldorf, wo das nächste Training am Plan stand. Dass Grün-Weiß nicht unbedingt die große Fröhnlichkeit nach dem 0:4 bei Inter mitgenommen hatte, ist logisch und legitim. Dennoch wusste man die klare Niederlage, mit der auch der Abschied aus der UEFA Europa League besiegelt war, richtig einzuordnen: "Inter ist einfach eine Spitzenmannschaft, die uns die Grenzen gezeigt hat. Wir haben viel versucht, aber am Ende muss man sagen, dass das Ausscheiden natürlich verdient ist", zeigte sich nicht nur Thomas Murg nachher realistisch. Unser Mittelfeldspieler, der nach einem Schlag im Spiel humpelte, lässt es offen, ob es sich mit seinem Einsatz bis Sonntag ausgeht. Bei anderen aber wird es sicher so sein.
"Wir werden gegen Salzburg 11 fitte und frische Spieler auf den Platz bringen", kündigt Didi Kühbauer an, der nach dem Europacup-Abend nichts von "einer Müdigkeit hören will. Wir sind Profis, spielen bei Rapid und wissen um die Wichtigkeit, die der Sonntag mit sich bringt. Daher müssen wir alle bei der Sache sein und Salzburg spielerisch mit allen Mitteln bekämpfen." Schließlich, so unser Cheftrainer, geht es im Schlager der 19. Runde (ist zugleich auch der Liga-Frühjahrsauftakt) für uns nicht nur um drei Punkte allein. Sondern auch, ob Rapid danach noch Chancen hat, das obere Play-Off der Meisterschaft zu erreichen. Bevor also am Sonntag der Anpfiff um 17:00 Uhr in Hütteldorf ertönt, trennen uns zumindest sechs Punkte vom Platz 6. Diesen Abstand könnte Sturm, das ebenfalls am Sonntag, aber schon vor uns spielt, noch vergrößern. Umso wichtiger wäre ein voller Erfolg, denn gelingt dieser nicht, wird es de facto immens schwer, noch nach oben zu klettern.
Um also den ersten vollen Heim-Erfolg gegen Salzburg nach fast fünf Jahren (!) einzufahren, wird es nicht nur vollen Einsatz von den Rängen (bis Freitag waren mehr als 18.500 Karten weg), sondern auch auf dem Platz brauchen. Mit dabei sein könnte hier erstmals auch Neo-Stürmer Aliou Badji, denn die Spielerlaubnis des Sengalesen traf am Freitag noch bei uns ein. In Sachen Motivation hat Rapid jedenfalls nach dem Donnerstag keinen Dämpfer erlitten: "Wir sind zwar auf den Boden der Realität zurückgeholt worden, aber Realität ist auch, dass wir eine schöne Europacup-Saison hinter uns haben", betont Geschäftsführer Sport Fredy Bickel: "Nun können wir uns am Sonntag gegen Salzburg auf ein wunderbares Spiel freuen und zeigen, dass wir auch für diese Aufgabe wieder bereit sind!"
(SKR)
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