Die WSG Tirol trifft in der 19. Runde der ADMIRAL Bundesliga am Samstag (17:00 Uhr) auf Sturm Graz. Mit einem Sieg lebt die Mini-Chance auf die Meisterrunde weiter, bei einer Niederlage sind die Top 6 weg.
Die Vorbereitung der WSG Tirol für den Start ins Frühjahr war für WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger durchwachsen. Die Bedingungen auswärts waren hervorragend, zuerst neun Tage auf Malta, dann der Kurztrip nach Meran, jene zuhause gewöhnungsbedürftig. Ohne Rasenheizung. Dafür mit einem Kunstrasen, der nur bedingt verwendet werden kann. Und auch die Ergebnisse der Testspiele waren nicht alle nach dem Geschmack des Cheftrainers – mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in insgesamt sechs Vorbereitungsspielen.
Vier Neuzugänge
Dennoch ist die Zuversicht beim Tabellenzehnten der ADMIRAL Bundesliga groß. Weil man in Wattens davon überzeugt ist, die überraschenden Abgänge von Thanos Petsos (Riga FC) und Leon Klassen (Spartak Moskau) mit Jungstar Sandi Ogrinec (23) und Bundesliga-Routinier Kofi Schulz (32) nahezu ohne Qualitätsverlust kompensieren zu können. Und weil man mit Julius Ertlthaler (24) und Tim Prica (19) zusätzlich zwei Rohdiamanten verpflichtete, die nicht nur die Strahlkraft des Kaders erhöhen, sondern auch Silberbergers Aufstellungspoker um zwei Joker im Ärmel erweitern.
Man darf also einerseits gespannt sein, wer von den vier Neuen den Sprung in die Tiroler Startelf schafft und andererseits, wie die Steirer den Abgang von Tormaschine Kelvin Yeboah verkraften. Die beiden Youngster Rasmus Hølund (19, Dänemark) und Luca Kronberger (19) sollen den Transfer des Italo-Ghanaers, der mit seinem Wechsel in die Serie A sowohl in die Kassa von Sturm, als auch in jene der WSG Geld spülte, vergessen machen. Vor allem vom dänischen U21-Teamspieler, der vom FC Kopenhagen in die Steiermark kam, scheint man rund um Graz viel zu halten. Leicht möglich also, dass es beim Start ins Frühjahr zum Nordländerduell Schweden (Prica) gegen Dänemark (Hølund) kommt.
Bei der WSG sind bis auf Tobias Anselm alle Mann mit an Bord.
WSG-Coach Thomas Silberberger …
… zur Vorfreude nach 63 Tagen Pause: „Ich freu‘ mich sehr auf morgen, auch wenn der Gegner ein schwerer ist. Es ist gut, dass jetzt der Druck steigt. Und es ist gut, dass es jetzt endlich losgeht.“
… zum ‚Angstgegner‘ Sturm: „Das Spiel morgen ist für uns die absolute Herausforderung. Sturm Graz ist die uneingeschränkte Nummer 2 in Österreich. Wir erwarten einen Gegner, der uns alles abverlangen wird. Gegen den Ball sind sie wahrscheinlich neben Red Bull Salzburg die beste Mannschaft in Österreich, mit hoher Pressing-Intensität. Sie haben einige Ausnahmekönner in ihren Reihen, die dem Spiel auch mit dem Ball Struktur geben können, wenngleich sie sich in erster Linie über die Jagd gegen den Ball definieren. Da sind sie extrem schwer zu bespielen.“
… zur Frage nach der Startelf: „Es wird morgen sicher die eine oder andere Überraschung in der Startelf geben.“
… auf die Frage, ob das ‚Stürmerproblem‘ behoben ist: „Wir haben mit dem Transfer von Tim Prica unsere Hausaufgaben gemacht. Mit Giacomo Vrioni, Prica und Thomas Sabitzer haben wir jetzt drei gelernte Stürmer, dazu einen Tobias Anselm in der Warteschleife. Mit Julius Ertlthaler haben wir einen Spieler dazu bekommen, der ebenso an vorderster Front spielen kann. Justin Forst hat auch einen Riesenschritt in die richtige Richtung gemacht. Und der Beste in der Vorbereitung war Bror Blume – er kann auch ganz vorne oder zwischen den Linien spielen. Wir haben also schon die eine oder andere Möglichkeit mehr, als wir sie zuletzt hatten.“
… auf die Frage, ob die WSG nach der Absage des Trainingslagers von Sturm vielleicht einen Vorteil hat: „Ich glaube, wir hatten die schwierigere Vorbereitung als Sturm Graz. Wir wissen vom einen auf den anderen Tag nicht, wie oder wo wir trainieren können. Wir haben vermutlich die schwierigste Vorbereitung von allen zwölf Bundesligisten. Keine beheizte Rasenfläche, dafür eine mit Schneedecke. Wir haben einen Kunstrasen, der kaum zu verwenden ist. Schlimmer geht’s eigentlich nimmer. Und da red‘ ich noch gar nicht von der COVID-Situation. Aber morgen um 17 Uhr interessiert es keinen, ob die Bedingungen in der Vorbereitung gut oder schlecht waren. Die Zuschauer interessiert nur, ob wir gut spielen oder eben nicht.“
(WSG)